Erich FROMM:
The Art Of Loving - Livres de poche
1970, ISBN: 9a87e070cc1e8b937ed481f3a6a7990e
[ED: Taschenbuch], [PU: Bantam Books], Die Kunst des Liebens (Originaltitel: The Art of Loving) ist ein populäres gesellschaftskritisches Werk des Sozialpsychologen Erich Fromm, welches e… Plus…
[ED: Taschenbuch], [PU: Bantam Books], Die Kunst des Liebens (Originaltitel: The Art of Loving) ist ein populäres gesellschaftskritisches Werk des Sozialpsychologen Erich Fromm, welches erstmals 1956 in New York erschien. Zusammen mit dem 20 Jahre später erschienenen Haben oder Sein gehört es zu seinen bekanntesten Werken und war wie dieses ein Bestseller. Es setzt sich mit dem im 20. Jahrhundert in der westlichen Welt dominierenden romantischen Verständnis der Liebe auseinander, das Menschen zu einem marktwirtschaftlichen Verhalten bei der Liebe animiere und Probleme allein beim Gegenüber sehen lasse bzw. darin, dem eigenen Empfinden nach nicht oder nicht in ausreichendem Maße geliebt zu werden. Diesem Verständnis setzt er die Verschiebung der Perspektive auf die eigene Fähigkeit zu lieben entgegen, auf die Kunst des Liebens.
Dem Werk liegt Fromms Sichtweise zugrunde, nach der Liebe Wissen und aktives Bemühen erfordert. Liebe ist demnach nicht einfach ein schönes Gefühl, dem man sich hingibt. Für die meisten Menschen liegt das Problem der Liebe darin, geliebt zu werden und nicht in der eigenen Fähigkeit zu lieben. Das Bestreben dieser Menschen, liebenswert zu sein, ist laut Fromm im Wesentlichen eine Mischung aus Streben nach Popularität und Sexappeal.
Des Weiteren betrachteten die meisten Menschen das Problem des Liebens eher als das Problem des geliebten bzw. nicht geliebten Objekts als das ihrer eigenen Fähigkeit oder Unfähigkeit zu lieben. Dies führt Fromm unter anderem auf die Veränderung des Liebesverständnisses der westlichen Welt im 20. Jahrhundert zurück, in dessen Verlauf sich der Begriff der romantischen Liebe von der ideal-erstrebenswerten Wunschvorstellung scheinbar zur marktkonformen Tatsache wandelte. Nunmehr verhielten sich die Menschen in Bezug auf die Liebe marktwirtschaftlich: Das Gefühl des Verliebens entwickle sich in der Regel nur hinsichtlich derjenigen „menschlichen Artikel“, die innerhalb der Tauschmöglichkeiten des Einzelnen liegen (siehe auch Marketing-Charakter). Ein weiteres Problem sieht Fromm darin, dass viele Menschen anfängliches Verlieben („falling in love“) und dauerhaftes Lieben („being in love“) miteinander verwechselten.
Neben der Beherrschung der Theorie, die er im 2. Kapitel – dem größten Teil des Buches – behandelt, und der Praxis der Liebe, der er das 4. und letzte Kapitel widmet, nennt Fromm noch ein weiteres konstitutives Element: Der Liebe müsse der höchste Stellenwert im Leben eingeräumt werden, vor dem Streben nach Erfolg, Prestige, Geld und Macht.
Im dritten Kapitel betrachtet Fromm die Liebe und ihren Verfall in der westlichen Gesellschaft Anfang der 1950er Jahre. Aus seinen bisherigen Ausführungen zieht er den Schluss, dass die Liebesfähigkeit eines Menschen von der Kultur, in der er lebt, beeinflusst wird. Fromm analysiert zunächst die Gesellschaftsstruktur der westlichen, kapitalistischen Welt, deren bedeutendstes Merkmal er in ihrem Grundprinzip des Marktes als Regulator aller wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen sieht. Diese Wirtschaftsstruktur fände sich auch in der hierarchischen Wertschätzung wieder, nach der materielle Dinge höher bewertet würden als beispielsweise menschliche Arbeitskraft. Fromm führt weiter aus, dass es einen allgemeinen Trend zur Zentralisierung und Konzentration des Kapitals gebe, aus der z. B. die Managerbürokratie hervorgehe, die das Kapital der zahlreichen kleinen Investoren eines Unternehmens verwalte, oder die Gewerkschaftsbürokratie, die die Interessen der Arbeiter vertrete. Dieses Phänomen, dass sowohl bei den Wirtschaftsakteuren, als auch bei deren arbeitnehmerischen Gegenorganisationen der Bürokratisierungsprozess fortschreite, sprach Max Weber in seinem 1922 posthum erschienenen Werk Wirtschaft und Gesellschaft an: „Wie die Beherrschten sich einer bestehenden bureaukratischen Herrschaft normalerweise nur erwehren können durch Schaffung einer eigenen, ebenso der Bureaukratisierung ausgesetzten Gegenorganisation …“ (WuG, Teil 1, Kap. 3, § 5).
Als weiteres Merkmal des Kapitalismus nennt Fromm die Arbeitsteilung, die dem einzelnen seine Unabhängigkeit und Individualität nehme und ihn austauschbar mache. Um zu funktionieren, brauche der Kapitalismus reibungslos funktionierende Menschen, die konsumieren, deren Verhalten berechenbar ist, die sich beeinflussen lassen und die sich dennoch frei und unabhängig fühlen. Fromm postuliert, dass der einzelne Mensch sein Handeln, Denken und Fühlen dem der Gesellschaft anpasst, um Sicherheit zu gewinnen. Diese aber vermag das Gefühl des Getrenntseins nicht zu überwinden, und so betäubten die Menschen dieses Gefühl in mechanischer Arbeit und passivem Konsum. Fromm zieht auch den Vergleich zu der von Aldous Huxley in seinem 1932 erschienenen Roman „Schöne neue Welt“ beschriebenen Gesellschaft, der die moderne Gesellschaft sehr nahe komme. Schließlich schlägt er den Bogen zurück zum Marketing-Charakter (s. o.), der sich auch in der Liebe manifestiere.
- - -
Erich Pinchas Fromm (* 23. März 1900 in Frankfurt am Main; † 18. März 1980 in Muralto, Schweiz) war ein deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe. Bereits seit Ende der 1920er Jahre vertrat er einen humanistischen, demokratischen Sozialismus. Seine Beiträge zur Psychoanalyse, zur Religionspsychologie und zur Gesellschaftskritik haben ihn als einflussreichen Denker des 20. Jahrhunderts etabliert, auch wenn er in der akademischen Welt oft gering geschätzt wurde. Viele seiner Bücher wurden zu Bestsellern, insbesondere Die Kunst des Liebens aus dem Jahre 1956 sowie Haben oder Sein von 1976. Seine Gedanken wurden auch außerhalb der Fachwelt breit diskutiert.
(Quelle: Wikipedia)
Lesbares Exemplar
mit äußeren Schäden., DE, [SC: 2.40], deutliche Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, Taschenbuchformat / 10 mm dick, 228, [GW: 150g], [PU: New York], 34. Auflage, Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: Soziologie / Klassische Theorien]<