1985, ISBN: 3453022742

[ED: Taschenbuch], [PU: Heyne, W], Der „König von Jerusalem“ erzählt sein Leben 1911 in Wien geboren - seit 1934 in einem Kibbuz im damaligen Palästina - in der Nazizeit und … Plus…

[ED: Taschenbuch], [PU: Heyne, W], Der „König von Jerusalem“ erzählt sein Leben 1911 in Wien geboren - seit 1934 in einem Kibbuz im damaligen Palästina - in der Nazizeit und im Krieg Fluchthilfe für gefähr-detejuden -1947 in geheimer Mission in den USA -1948 hoher Beamter im Außenministerium, dann Botschafter Israels in Washington, später Chef des Büros von Ministerpräsident Ben-Gurion - seit 1965 Bürgermeister von Jerusalem: Das sind die Stationen eines exemplarischen politischen Lebens. Aktualisierte Ausgabe: Mit einem Nachwort 1985 „Ein spannendes, anregendes Buch: ein Stück Israel,... Dies ist, im wahren Sinne des Wortes, ein Buch, wie es das Leben schrieb, das Leben dieses Autobiographen: hektisch, ohne Ruhe und Muße, fast atemlos. Nach der Veröffentlichung von zwei illustrierten Büchern, die ich gemeinsam mit Moshe Pearlman geschrieben habe - Jerusalem und Pilgrims to the Holy Land -, trat mein Verleger George Weidenfeld 1970 mit dem Vorschlag an mich heran, meine Autobiographie zu schreiben. Ich willigte nach langem Zögern ein. Zunächst einmal bin ich nie ein richtiger Schriftsteller gewesen. Meine Tätigkeit bestand seit vielen Jahren vornehmlich darin, den Anstoß zu Projekten zu geben und dann dafür zu sorgen, daß sie verwirklicht wurden, was bedeutet, daß ich immer mit einer Gruppe von Menschen zusammen gearbeitet habe. Die Geschichte seines Lebens aufzuschreiben ist aber zwangsläufig eher die Arbeit eines einzelnen. Hinzu kommt noch, daß ich für gewöhnlich sechzehn bis achtzehn Stunden am Tag arbeite, um das Amt auszufüllen, in das man mich gewählt hat - woher sollte ich die Zeit zum Schreiben nehmen? Außerdem litt ich unter dem Gefühl der Unsicherheit, das unweigerlich jeden befällt, der sich hinsetzt, um die Geschichte seines Lebens zu erzählen. Ist sie wirklich so interessant? Reicht sie für ein Buch? Dieser Zweifel war in gewisser Hinsicht am leichtesten zu überwinden; denn so sehr ich auch in bezug auf meine eigene Lebensgeschichte von Bedenken geplagt war - Jerusalem interessiert viele Menschen brennend und geht die ganze Welt etwas an. Das habe ich im Laufe der letzten zehn Jahre tagtäglich erfahren. Jerusalem steht im Mittelpunkt vieler weitreichender politischer Konflikte. Die jüngere Geschichte der Stadt mußte einfach erzählt werden. Folglich faßte ich den Entschluß, das Buch zu schreiben, schloß einen Vertrag mit meinem Verleger-und tat keinen Strich daran. Ein Ereignis jagte das andere, die Belastung durch mein Amt war übermächtig. Sich von alledem freizumachen, sich zu erinnern und die Erinnerungen dann aufzuzeichnen, schien geradezu ein unrealistisches Unterfangen. Im Sommer 1971 veröffentlichte mein damals vierundzwanzigjähri-ger Sohn Arnos seinen ersten Roman, Don't Ask Me If 1 Love -(deutsch »Nach Liebe fragt ihr nicht«), eine halb autobiographische Geschichte, die unter anderem eine ganze Menge Kritik an seiner Heimat und seinen Eltern, insbesondere an seinem Vater, enthielt. Das Buch wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und im allgemeinen recht wohlwollend aufgenommen. Mir ging beim Lesen seines Romans auf, daß wir beide in all den Jahren hektischen öffentlichen Lebens eigentlich nie recht Gelegenheit gehabt hatten, einander kennenzulernen. Ich fand, es sei an der Zeit, daran etwas zu ändern. Deshalb fragte ich meinen Sohn, ob er mir nicht in seiner Eigenschaft als Schriftsteller helfen wolle; daraus ergab sich für uns die Gelegenheit, viele Stunden lebhaft miteinander zu diskutieren. Aus diesen Unterhaltungen erwuchs das vorliegende Buch. Arnos hat einen entscheidenden Anteil daran; er hat mir provokative Fragen gestellt und mir geholfen, das Material zu sichten und zu ordnen. Ohne seine Hartnäckigkeit wäre es nie geschrieben worden. Aber es dauerte dennoch lange, ehe ich mich tatsächlich hinsetzte, um zu schreiben; es kamen unerwartet immer wieder schwerwiegende Ereignisse dazwischen, unter anderem der Yom-Kippur-Krieg. Ich hoffe, daß das Buch neben meinen persönlichen Erfahrungen etwas von der Geschichte Israels vermittelt, ganz besonders aber etwas von der problematischen und unvergleichlich erregenden Geschichte Jerusalems. Nach Abschluß des Manuskripts kam es durch die Parlamentswahlen in Israel zum erstenmal seit der Staatsgründung im Jahre 1948 zu einem grundlegenden Wechsel in der Regierung. Noch ist es zu früh, um zu sagen, wie dieser Wechsel sich auf die Zukunft Jerusalems auswirken wird. Die Grundauffassungen der neuen Regierung weichen ganz gewiß von denen ab, die wir uns ursprünglich zu eigen gemacht hatten. Trotzdem hoffen wir, daß Jerusalem weiterhin blühen wird und wir die inneren und äußeren Schwierigkeiten meistern werden, die auf uns zukommen. usw... Nachgedunkelt. Fleckig., DE, [SC: 2.50], deutliche Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 431, [GW: 280g], Banküberweisung, PayPal, Internationaler Versand, [CT: (Auto-)Biographie/Briefe / Politiker/innen (biographisch)]<